Ein ungewöhnlicher Werdegang
Geboren wird Daniela Andrier, die Designerin von MIU MIU L'Eau Rosée, als Daniela Roche in Heidelberg. Sie studiert Philosophie an der Sorbonne, bevor sie ihrer Leidenschaft für Düfte nachgibt. Denn obschon sie sehr früh an Düften und ihrer Entstehung interessiert ist, denkt sie niemals daran, Parfümeurin zu werden. Tatsächlich ist sie lange Zeit davon überzeugt, die meisten Menschen empfänden bei Düften so wie sie. Schließlich verbindet sie mit allen Erinnerungen bestimmte Düfte.
Während einer Dinnerparty trifft sie jemanden, der erzählt, er wäre gerne Parfümeur, könne aber niemals diesen Berufsweg einschlagen, wegen einer chronischen Sinusitis. In dem Moment wird ihr klar, dass das genau die Richtung ist, in die sie gehen muss. Direkt am nächsten Tag erkundigt sie sich nach den Möglichkeiten und Voraussetzungen, um Parfümeurin zu werden. Das Chemiestudium, das das ISIPCA als Voraussetzung verlangt, lässt sich aber nicht mit ihrem Philosophiestudium vereinbaren, außerdem liegt Chemie ihr nicht so. Dennoch verfolgt sie hartnäckig ihr Ziel und schafft es, 1988 ein Praktikum bei Jacques Polge zu ergattern. Sie bleibt ein Jahr und wechselt dann zu Givaudan, wo sie ihren Ehemann Gilles Andrier, den CEO von Givaudan, kennenlernt.
Seit 1995 hat sie neben MIU MIU L'Eau Rosée ganze 133 Düfte geschaffen. Ihre wichtigsten Klienten sind Prada, Bvlgari, Bottega Veneta und MIU MIU. Aber auch Maison Margiela oder Lancôme, Ermenegildo Zegna und Acqua di Parma sind begeistert von ihrer Arbeit.
Für Daniela Andrier ist ein Duft wie ein roter Faden, der von der Vergangenheit in die Zukunft und auch wieder zurückreicht. Sie möchte mit jedem Duft eine Erinnerung wecken oder eine schaffen. So wie sie selbst viele Erinnerungen mit Düften verbindet.